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Aktualisierung des Energieholzberichtes im Kanton Thurgau

Die Nutzung von Holz als Energieträger ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern steht auch im Einklang mit den Prinzipien der Nachhaltigkeit. Der aktualisierte Energieholzbericht 2021 zeigt auf, dass etwa 30 Prozent des Energieholzes im Kanton Thurgau bislang noch ungenutzt sind.

In der energiepolitischen Strategie des Kantons Thurgau nimmt Energie aus Biomasse einen wichtigen Platz ein. Im "Energiekonzept Kanton Thurgau 2020 bis 2030" ist die Nutzung der Energie aus Biomasse ein zentraler Baustein. Daher wird das Energieholzpotenzial im Kanton Thurgau in regelmässigen Abständen überprüft. Der vorliegende Energieholzbericht 2021 knüpft an die Berichte aus den Jahren 2011 und 2017 an.

Energieholz setzt sich zusammen aus den Kategorien Waldholz, Restholz, Altholz und Flurholz. Für den Thurgauer Energieholzbericht werden die Potenziale und die Nutzung dieser vier Kategorien erhoben, gegenübergestellt und das verbleibende Energieholz-Potenzial ermittelt. Das Potenzial von Wald-Energieholz beträgt jährlich rund 110'000 m3. Neu wurden auch die Potenziale berücksichtigt, die auf der Nutzung von Waldholz mit kleineren Durchmessern, Sortimentsverschiebungen und dem Vorratsabbau auf den kantonalen Zielwert beruhen. Gemäss Thurgauer Forststatistik 2021 wurden im Thurgauer Wald ca. 66'500 m3 Energieholz geerntet. Davon wurden gemäss einer Umfrage bei den Revierförstern ca. 7'300 m3 exportiert, so dass insgesamt rund 54 % des Wald-Energieholzes im Kanton Thurgau genutzt wurde.

Demgegenüber liegt die Menge Wald-Energieholz, welche 2021 im Kanton Thurgau von den im Kanton Thurgau installierten Holzfeuerungen energetisch genutzt wurde, bei 91'500 m3 und damit um 35% höher als bei der letzten Erhebung 2017. Die Zunahme des Bedarfs an Holzschnitzeln beruht insbesondere auf den seitdem 70 neu installierten Holzschnitzelfeuerungen, die keine alten Anlagen ersetzten. Die Differenz zwischen der im Kanton Thurgau geernteten und der genutzten Menge von Wald-Energieholz wurde über Importe gedeckt.

Für die Erhebung der Potenziale von Restholz, Altholz und Flurholz wurde im vorliegenden Bericht neu auf Daten aus dem Bericht "Biomassepotenziale der Schweiz für die energetische Nutzung" der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) abgestützt. Das Restholzpotenzial, dem auch die Pellets zugerechnet werden, ist demnach im Kanton Thurgau ausgeschöpft. 22'500 m3 Restholz wurden zusätzlich importiert, um den Bedarf der Pelletsfeuerungen, deren Anzahl seit 2017 von 824 auf 931 gestiegen ist, zu decken. Das Potenzial von Altholz wurde zu einem Drittel ausgeschöpft, das von Flurholz zu 60%.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass 30% des Energieholzpotenzials im Kanton Thurgau noch nicht genutzt wird. Eine möglichst effiziente Ausschöpfung dieses Potenzials macht zweifellos Sinn. Zahlreiche grössere Anlagen befinden sich in Abklärung, in Planung oder bereits in Bau. So hat zum Beispiel Bioenergie Frauenfeld in 2022 den Betrieb aufgenommen und bezieht seinen Holzschnitzelbedarf teilweise aus dem Thurgau.

Für die Produktion von Winterstrom kommt der Holzenergie im Rahmen der Umsetzung der Energiewende eine wichtige Rolle zu. Nach Möglichkeit sollte Energieholz deshalb in Wärme-Kraftkopplungsanlagen genutzt werden. Diese sind wärmegeführt zu betreiben, so dass die Anlage dann Strom produziert, wenn auch effektiv Wärme bezogen wird.

Holz ist erneuerbar, CO2-neutral und muss nicht aus dem Ausland importiert werden, was die regionale Wirtschaft stärkt und den ökologischen Fußabdruck minimiert. Energieholz ist jedoch nicht unbegrenzt verfügbar und die energetische Nutzung in Anlagen erfordert eine umsichtige Planung. Im Auftrag des Kantons steht Holzenergie Thurgau den Planern und Betreibern von Holzfeuerungsanlagen und Wärmeverbünden mit Fachwissen zur Seite. Die Geschäftsstelle von Holzenergie Thurgau ist erreichbar unter der Telefonnummer 077 522 89 41.

 

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